1925. Die Gartenstadt, ein Vorort Ludwigshafens, hat etwa 1000 Einwohner. Schmucke Siedlungshäuschen mit blühenden Gärten zieren die Wege, die weiter durch Felder und Wiesen führen. Über einen dieser Feldwege kommt der Besucher hinaus zum Sandplatz am Schießhaus im Maudacher Bruch. Im „Werktagsdress“ springen hier Achtzehn- bis Zwanzigjährige der Lederkugel nach, die sie mit dem Fuß von Sandloch zu Sandloch treiben und zwischen Steinen hindurch stoßen, um dann begeistert „Tor! Tor! Tor!“ zu schreien. Mancher Spaziergänger bleibt kopfschüttelnd stehen und beobachtet das muntere Treiben, das sie Fußballspiel nennen. Die „Hochfeldbuben“ haben ihre Freude an diesem Spiel. In jeder freien Minute wird „gekickt“...So hat es 1925 begonnen, das Fußballspielen der Hochfelder. Zwar spielte man zunächst nur unter sich, aber bald kam auch der Tag, an dem die „Hochfeldbuben“ ihr erstes „richtiges“ Fußballspiel austrugen. Eine schwarz-weiße Sportkleidung wurde besorgt und dann zogen sie hinaus in den Mutterstadter Wald zum ersten großen Spiel gegen die Fußball-Gesellschaft 08 Mutterstadt. Die Freude über das 2:2 Unentschieden wurde zum Grundstein einer engen Kameradschaft. Willi Heene, Otto Grabler, Edwin Bentz, Otto Wey, Erhard Weber, Franz Häfele, Karl Burger, Robert Adam, Paul Schulz, Karl Armbruster, Franz Grabler, Eugen Senck, Fritz Walter und Peter Klein: sie alle waren erfüllt von dem Gedanken an einen eigenen Fußballsportverein. Draußen im Schießhaus am Maudacher Bruch arbeiteten sie die ersten Satzungen aus.19. Oktober 1925. In der „Knoddlhütte“, auf dem Platz des heutigen Marienkrankenhauses, findet die Gründungsversammlung des „Turn- und Sportvereins 1925 Hochfeld“ statt. Es erscheinen 44 Personen. Zunächst wird entschieden, ob der Verein „frei“ oder „bürgerlich“ werden solle. Mit 22:21 Stimmen fällt die Entscheidung zu Gunsten eines bürgerlichen Vereins. Zum 1. Vorsitzenden wird Ludwig Schnabel gewählt. Mit der Schriftführung wird Otto Wey beauftragt. Der Sportplatz soll an der „Knoddlhütte“ entstehen. Der „SV Hochfeld“ ist ins Leben gerufen.
Die "Vereinsfamilie" vor der Knoddlhütte
Im Februar 1926 ist der Sportplatz fertig. Zum Eröffnungsspiel gegen Germania 04 Ludwigshafen ist alles gut vorbereitet; doch der Wettergott macht einen Strich durch die Rechnung. Es schneit unaufhörlich. Aber die Unbill der Witterung kann das Spiel nicht verhindern. Noch in der Nacht sind alt und jung zum neuen Platz geeilt, um den Schnee zu beseitigen. Eine solche tätige Begeisterung für den Sport ist heute kaum noch denkbar. Wer käme in unserer Zeit nachts zum Schneeräumen auf den LSC-Sportplatz? Die Mühe wurde belohnt: Nach einem guten Spiel konnten die Hochfelder mit 5:4 Toren Germania besiegen und damit ihren ersten Erfolg verbuchen. Die Premiere ist geglückt, die Stimmung auf dem Höhepunkt. Bei der turbulenten Feier fällt die „Knoddlhütte“ beinahe von ihrem Fundament.
Vorstand und erste Mannschaft der Gründerzeitv.l.: Weber, Mechler, Burger, Wey, Schnabel, Franz Grabler, Otto Grabler, Walter, Klein, Bentz, Schulz, Senck, Adam, Büttner, Henlein
Vereinsidol und Stimmungsmacher ist Franz Grabler, der nicht nur im Tor große Taten vollbringt, sondern auch als Musiker und Sänger an erster Stelle für Unterhaltung sorgt. Fußball zu spielen ist noch ein reines Vergnügen. Training kennt man kaum. Man trifft sich zum „Bierchen“. Der Fußball bleibt die herrlichste Nebensache der Welt.Der zweite Gegner des SV Hochfeld ist der ebenfalls neu gegründete SV Ruchheim. Die Ruchheimer bemühen sich redlich, können aber eine 10:0 Niederlage nicht verhindern. Beim Turnier in Neuhofen, im Jahre 1926, erringen die Hochfelder ihren ersten Turniersieg. Auf Flanken von Paul Schulz ist Fritz Neumüller mit drei wuchtigen Kopfstößen gegen den Endspielgegner Bad Dürkheim erfolgreich. Die Hochfelder sind auf dem richtigen Weg.Der Ernst der Verbandsspiele beginnt. Wie jeder andere Verein muss auch der junge SV Hochfeld seine Wettkämpfe in der untersten Klasse, der C-Klasse beginnen. Im ersten Punktekampf gegen Edigheim trennt man sich 2:2 unentschieden, doch im Lauf der Saison kann sich die Mannschaft so weit steigern, dass sie bereits im ersten Verbandsspieljahr die Meisterschaft der C-Klasse erringt. Edigheim, Obrigheim, Eisenberg, Flomersheim und Heßheim bleiben als Gegner auf der Strecke.1927 ist der Ausbau des Sportplatzes an der „Knoddlhütte“ abgeschlossen. Neben einer zweiten Fußballmannschaft wird eine Tambourinabteilung aufgebaut. Tambourin, schon gehört? Es sind Damen, die sich mit Ihren Tambourins gymnastisch bewegen und außerdem das gesellige Leben im Verein fördern. In diesem Jahr wird auch die Jugendabteilung des SV Hochfeld gegründet. Gustav Bauer ist der erste Jugendleiter. In seiner vorläufig einzigen Jugendmannschaft sind 14- bis 18-jährige Jungen bunt zusammengewürfelt. Und – wie die Alten sungen, so machen es die Jungen! Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens wird diese Jugendmannschaft Jugendmeister des kreises Ludwigshafen. Karl Schwed ist der glückliche Schütze, der mit seinem Tor im dritten Entscheidungsspiel in Dannstadt gegen die FG 08 Mutterstadt die Meisterschaft sichert. Willi Link sen. Hat übrigens in dieser Mannschaft seine fußballerische Laufbahn begonnen, die er über 40 Jahre lang fortsetzte. In einem Freundschaftsspiel wurde unseren Jungen, die mit nur 10 Spielern die Reise über den Rhein antraten, mit 20:0 ein Denkzettel verpasst, damit keinem die Bäume in den Himmel wuchsen. Auf tragische Weise verliert der Verein in diesem Jahr zwei Sportkameraden: Georg Schäfer, der im Alter von 17 Jahren einer Lungenentzündung erliegt und Fritz Fischbacher, der 16jährig bei einem Autounfall auf der Maudacher Straße ums Leben kommt.
Jugendleiter Bauer mit der ersten Jugendmannschaft des Vereinsv.l.: Schulz, Kurt Nily, Dreiß, Sebastian Nily, Willi Dengler, Keilhauer, Link, Wolf, Fischbacher, Josef Dengler, Bauer | vorn: Torwart Horn
Ende 1927 startet die Mannschaft zum Saisonbeginn der B-Klasse. Zwei neue Spieler gehören ihr an: Rühm von Germania 04 Ludwigshafen und Neumüller, der in der Gartenstadt zugezogen ist. Die Mannschaften aus Mechtersheim, Berghausen und Dudenhofen sind von acht Gegnern die schärfsten Konkurrenten. Doch sie können die B-Klassen-Meisterschaft des SV Hochfeld im Jahr 1928 nicht verhindern. Man kann die Leistungen von damals gar nicht hoch genug einschätzen; schließlich mussten die Austragungsorte von den Spielern meist zu Fuß oder, wenn sie gar zu weit waren, mit geliehenen Fahrrädern erreicht werden. Den Frauen der Spieler war der Sonntag allein zu Hause noch nie eine Freude. Aber sie wussten sich zu helfen: 1928 bildeten sie eine Damenhandballmannschaft und jagten fortan sonntags hinter ihrem eigenen Ball her. Die Hochfeldfamilie war jetzt sportlich ausgelastet. Deshalb wurde auch nie die Frage akut: „Was macht die Fußballbraut am Sonntagnachmittag?“. Viele Fußballanhänger unserer Zeit wären froh, wenn ihre Frauen so sportbegeistert wären.
Damenhandball-Mannschaft des SV Hochfeld 1928stehend v.l.: Rühm, König, Schwed, Jochum, Grabler, Link, Burger, Zettl, Vorsitzender Blatz | sitzend v.l.: Hauser, Glan, Heene
Im gleichen Jahr 1928 beginnt der Bau des Marienkrankenhauses. Der Verein muss sich einen neuen Sportplatz suchen. Man findet ein geeignetes Gelände am Maudacher Langgewann, der heutigen Abteistraße. Am 7. Mai 1928 wird dem damaligen Vorsitzenden Wilhelm Mechler die Baugenehmigung für den Sportplatz erteilt. Ihm, einem großen Förderer des Vereins, ist das beste Material für die Sportplatzanlage gerade gut genug. Seine Opferbereitschaft für den Verein ist bespielhaft.Doch zurück zum sportlichen Geschehen: Verwöhnt durch zwei aufeinander folgende Meisterschaften in der C- und B-Klasse, erwartet man jetzt auch Erfolge in der A-Klasse. Aber es gibt keine dritte Meisterschaft. Der vierte Platz hinter VfL Neustadt, Böhl und Schifferstadt ist jedoch ein achtbarer Erfolg. 1929 ist das neue Sportfeld an der Abteistraße fertig. Valentin Blatz ist jetzt 1. Vorsitzender. 10 Jahre lang führt er den SV Hochfeld erfolgreich. Am 10. Juli 1929 erhält der Verein die Baugenehmigung für ein Clubheim. Es geht weiter aufwärts. In der ersten Mannschaft bewähren sich die jungen Spieler Link, Dengler, Schwed, Ormersbach, Stellwagen und Eder. Und ihnen gelingt auch die ersehnte Meisterschaft: mit 5 Punkten Vorsprung siegen sie 1929/30 in der A-Klasse. Spielstarke Mannschaften wie die aus Mutterstadt, Schifferstadt, Berghausen, Speyer, Hassloch, Neuhofen, Iggelheim, Böhl, Limburgerhof und Mußbach werden abgeschlagen. Die dicht aufeinanderfolgenden Erfolge schaffen ein ausgesprochen gutes Vereinsklima. Der SV Hochfeld ist eine Fußball-Hochburg geworden.
Das Clubhaus an der Abteistraße entsteht
Zu den besonderen Förderern des Vereins zählt in diesen Tagen Bernhard Büttner, der an der Maudacher Straße eine Gastwirtschaft hat. Die Wünsche des Vereins macht er zu seinen persönlichen Wünschen. Und er freut sich, dass er sie oft erfüllen kann. Ihm gebührt ein besonderes Andenken.
1929/30 erreichte diese Hochfeld-Elf den Aufstieg in die Kreisliga, der zweithöchsten SpielklasseStehend v.l.: K.Huy, M.Reichert, F.Rühm, K.Rühm, H.Dengler, H.Frey, F.Grabler, W.Dengler, K.Armbruster, E.Stauch, W.Fischer | Sitzend: O.Oberecker
Im Fußballjahr 1930/31 ist der Verein in der Kreisliga, der zweithöchsten Spielklasse im Verband. Es wir ein hartes Jahr für die Fußballfreunde der Gartenstadt. Nach Abschluss der Runde, an der 14 Vereine teilnehmen, liegen die Hochfelder auf dem vorletzten Platz, einen Punkt hinter dem VfR Oggersheim. Im letzten Spiel gegen „Pfalz“ Ludwigshafen, müssen die Würfel fallen. Klein, Mohrhardt, Frey, Oberecker und Reichert sind einige Namen aus der Mannschaft, die ihr letztes gibt, um in einem überaus harten Spiel die „Pfalz“ mit 4:2 Toren zu besiegen. Der SV Hochfeld bleibt damit sicher in seiner Klasse.Kampf gegen den Abstieg beherrscht auch die Verbandsrunde 1931/32. 03 Ludwigshafen wird Meister vor dem ASV Ludwigshafen. Der Abstieg muss in einer Relegationsrunde zwischen Maxdorf, Kickers Frankenthal und dem SV Hochfeld entschieden werden. Frankenthal trifft das bittere Los. Ein besonderes Kuriosum schildert die Vereinschronik aus diesem Jahr: Zu einem wichtigen Spiel ist der Pass von Otto Blesch noch nicht eingetroffen. Kurz entschlossen leiht sich Ludwig Schnabel ein Kinderfahrrad und fährt damit zur damaligen Geschäftsstelle des Verbandes nach Wiesbaden. Er kann den Ausweis innerhalb von zwei Tagen besorgen und Otto Blesch steht zum ersten Mal in den Hochfeld-Reihen. Karl Armbruster wird zum Auswahlspiel Südpfalz gegen Vorderpfalz berufen, das 0:0 endet. Er ist der erste Repräsentativspieler des Vereins.Vereinsvorsitzender Valentin Blatz wird unterstützt von Karl Rink, einem unermüdlichen und gewissenhaften Mitarbeiter im Vorstand, der die sportliche Entwicklung in der Gartenstadt tatkräftig fördert. Als Neuling in der Kreisliga hatte die Mannschaft des SV Hochfeld 1932/33 harte Kämpfe zu bestehen. Doch gerade aus diesen Kämpfen zog sie wertvolle Lehren. Schon die nächste Runde verlief erfolgreich. Die Spieler Link, Armbruster, Dengler und Hellmann waren dabei die wichtigsten Stützen der Elf. Besonders gefürchtet war Mittelstürmer Hellmann. Unvergessen sind seine drei „Supertore“ beim 5:0 Sieg über Grünstadt.Hinter 1914 Oppau, 03 Ludwigshafen, 04 Ludwigshafen und FV Frankenthal wurde der SV Hochfeld Fünfter. 11 Siege, 3 Unentschieden und 8 Niederlagen in 22 Meisterschaftsspielen mit einem Torverhältnis von 54:42 war die gute Bilanz des Spieljahres. 1933 wurde der Verein im Rahmen einer Neuordnung der Spielklassen in die Kreisklasse I (Ostpfalz) eingegliedert. Die unteren Spielklassen waren die Kreisklasse II sowie die A- und B-Klassen, die höchsten Spielklassen die Bezirks- und die Gauliga. In der Spielzeit 1933/34 erreichte die Mannschaft unter dreizehn Teilnehmern der Kreisklasse Ostpfalz einen zufrieden stellenden 7. Platz. Karl Beck leitete während dieser Jahre den Verein kommissarisch und Valentin Blatz führte die Vereinsgeschäfte.Die Jugendabteilung stellte ihre erste Fußballschülermannschaft auf, in der bekannte Spieler wie Rühm, Klein, Brunn, Hellmann (ein jüngerer Bruder des früheren Mittelstürmers) und Armbruster ihre ersten Gehversuche machten. In der A-Jugend spielte seinerzeit auch Hermann Schäfer, der 1962 die Führung des Vereins übernahm. Der Vormarsch des SV Hochfeld war in jener Zeit nicht aufztuhalten. Die „ASZ“ schrieb am 28.11.1934: „Mit Ackerlängen führen die Hochfelder vor der Reichsbahnelf nach der Verbandsrunde. Der SV Hochfeld darf als sicherer Meister betrachtet werden.“ Doch in der Fastnachtzeit ging der Traum vom sicheren Meister zu Ende. Danach waren die Hochfelder wieder auf dem zweiten oder dritten Tabellenplatz. Ähnlich war es auch in den Jahren 1935/36, 1936/37 und 1937/38.Zuletzt war der Aufstieg in die Bezirksliga fast sicher. Aber auch diesmal blieb den Spielern Schäfer, Blesch, Scheib, Link, Stellwagen, Jugendheimer, Handwerker, Hoffmann, Ormersbach, Schwed, Simmet und Brunn der Erfolg versagt. Ein Heimspiel gegen die „Reichsbahn“ brachte die Entscheidung: ein 1:1-Unentschieden. Jakob Brunn war durch den Schiedsrichter vorzeitig zum Umkleideraum geschickt worden, so dass die Mannschaft geschwächt war. Die Meisterschaft war verpasst. Aber zäh, wie die Hochfelder sind, gaben sie nicht auf. Im Gegenteil setzten sie im folgenden Jahr alles daran, die Scharte auszuwetzen. Der knapp 18-jährige Spieler Fauth kam neu in die Mannschaft. Nach einer anstrengenden Verbandsspielrunde kam die Mannschaft ins Endspiel um die Stadtmeisterschaft gegen Tura Ludwigshafen. Das erste Spiel endete 1:1 Unentschieden, das zweite verloren die jungen Hochfelder 2:1. Es wurde auf dem „Pfalz“-Platz ausgetragen. Wieder war man nach dramatischen Kampf ehrenvoll unterlegen.Seit 1936 war Alfins Gering Spielausschussvorsitzender. Viel spielerisches Können hat er in den letzten Jahren seines Wirkens den Hochfeldern vermittelt. Von Spielern und Mitgliedern hoch geachtet, zählt er zu den verdienten Männern der Vereinsgeschichte. Als 1939 der Krieg ausbricht, werden neun Spieler der 1. Mannschaft zur Wehrmacht einberufen. Nur Willi Link und Walter Blesch brauchen nicht einzurücken. Als Gastspieler verhelfen sie der damals ruhmreichen Spielvereinigung Mundenheim in der Gauliga Westmark zu Fußballehren. Die Mannschaft des SV Hochfeld ist aufgelöst.
Trotz Krieg wurde noch weiter Fußball gespielt. Im Jahr 1940 stellte Jugendleiter Sandreuther mit Betreuer Graner eine Schülermannschaft zusammen.
Auch eine Jugendmannschaft gab es in der Saison 1940/41:
Schülermannschaft im Jahr 1940stehend v.l.: Betreuer Graner, Pfeffer, Damm, Mohrhardt, "Orsi" Helmer, Hager, Baust, Stamm, Böhmer, Jugendleiter Sandreuther | Sitzend: Ackermann, Riemer, Bauer
1. Jugendmannschaft des SV Hochfeld 1940/41Stehend v.l.: Butz, Schnabel, Ruppel, Bauer, Sandreuther, Geller, Haspel, Gowein, Kiefer | Knieend v.l.: Neumüller, Riemer, Grieshaber
Die B-Jugend des ASV Hochfeld wurde im Jahr 1941 Bannmeister durch einen 1:0-Sieg in Iggelheim:
"Bannmeister" 1941: B-Jugend des ASV HochfeldStehend v.l.: Stadler, Hager, Bauer, Süß, Graner, Grieshaber, Mayer, Prell, Helmer | Knieend v.l.: Boller, Sperber, Baust
Im Jahr 1944 wird das Clubhaus an der Abteistraße durch Brandbomben völlig zerstört. Im gleichen Jahr will die Stadtverwaltung auf dem Hochfeldplatz Getreide säen lassen, um zusätzliche Nahrung für die Bevölkerung zu gewinnen. Alle Vorbereitungen sind getroffen, der Jauchewagen hat den Platz bereits gedüngt und die Barrieren sind entfernt, da gelingt es den Jugendspielern Gerhard Sandreuther, Otto Schnetzer und Heinz Ruppel die Behörden umzustimmen: Der Platz wird dem Verein erhalten. In den letzten Kriegswirren konnte jedoch von Fußballspielen keine Rede mehr sein.1945: Der Krieg ist zu Ende. Bald trifft man wieder alte Sportkameraden, auf andere wartet man noch. Erschüttert liest man die Listen derer, die nicht mehr zurückkehren. Auch aus unseren Reihen sind gute Freunde dabei. Aber das Leben, auch das sportliche Leben, muss weitergehen. Am 16. Oktober 1945 wird der Allgemeine Sportverein Hochfeld neu gegründet. Otto Böhler wird 1. Vorsitzender und das Volkshaus an der Königsbacher Straße wählt man als Vereinslokal. Das Training der Aktiven findet unter Leitung von Hermann Schäfer in den Kellerräumen der Hochfeldschule statt. Die neuen Vereinsfarben sind Rot und Weiß. Mit Beckenbach, Klein Braun, Link, Boller, Ruppel, Schnetzer, Bub, Krieg, Frensch, Frey, Hager, Gottfried, Fauth und Hellmann steht 1945/46 beim ASV Hochfeld die beste Fußballmannschaft Ludwigshafens bereit. Mit ausgezeichneten Spielen wird das Stadtfinale erreicht. Tura Ludwigshafen kann bezwungen werden. Hager, Fauth und Hellmann sind herausragende Stürmer. „Seppl“ Hager gilt in jener Zeit in Ludwigshafen als gefürchtetster Außenstürmer. (Auch später hat er es gerne mit der Außenlinie zu tun – als Linienrichter bei Bundesligaspielen).Im Spätjahr 1946 erzwingen die Rot-Weißen die Aufnahme in die Landesliga. Der VfR Kaiserslautern muss sich in einem Qualifikationsspiel mit 4:3 beugen. Zu den auswärtigen Spielen fährt man fast ausschließlich mit einem Lastwagen der Firma Schnabel. Freundschaftsspiele werden nur abgeschlossen, wenn der Gegner Wein oder irgend etwas Nahrhaftes als Gegenleistung bieten kann. Umkleideräume gibt es praktisch nicht. Auch bei uns benutzen die Spieler die Privatwohnung der Familie Armbruster in der Fuggerstraße als Umkleidekabine. Aber gerade diese Zeit der Entbehrungen und Improvisationen führt die Menschen, ganz besonders die Sportler, enger zueinander. Jeder versucht dem anderen so gut zu helfen, wie er kann. Die Idealisten sind noch in der Mehrheit. Das Fußballspiel ist in dem all zu grauen Alltag der einzige Lichtblick, die einzige Freude.Werner Blatz, der sich in dieser Zeit sehr um den Verein bemüht, besorgt unter schwierigen Umständen aus amerikanischen Beständen die erste neue Sportkleidung. Stolz trägt die Hochfeldelf ihren rot-weißen Dress in die Spielzeit 1946/47. Trainiert von Philipp Lenz ist eine neue kampfstarke Mannschaft herangewachsen, die stets um die obersten Plätze der Landesliga mitspielt. Auf Lenz folgen die Trainer Konrad, Schmidts, Rettelbach und Ormersbach. Mit ihnen beendet die erste Fußballgeneration der Nachkriegszeit ihre sportliche Laufbahn.
Die spielstarke Elf der NachkriegszeitStehend v.l.: Spielausschussobmann Dattinger, Gottfried, Süß, Hager, Hellmann, Schnetzer, Heinz Dattinger, Reichling, Link sen., Blesch, Trainer Schmidts | Knieend v.l.: Mindl, Sperber, Fauth
Der große Erfolg des LSC stellt sich erst in der Saison 1950/51 ein. Mit dem neuen Vorsitzenden Dr. Kohlmaier, dem Spielausschussvorsitzenden Maute und dem Trainer Klett beginnen erfolgreiche Jahre des ASV Hochfeld. Der Mannschaft gehören die Spieler Zayons, Bauer, Butz, Beutel, Mindl, Schnetzer, Boller, Hager, Schönberger, Schotthoff, Fauth, Mohr, Hellmann und Haspel an. Der in den Nachkriegsjahren entwickelte „Hochfeldgeist“ wird in dieser Mannschaft besonders gepflegt. Mann für Mann der Hochfeld-Elf hält, was von ihm erwartet wird. Schotthoff und Fauth sind brillante Techniker, die ihre Nebenleute im richtigen Augenblick in Szene setzen. Unvergessen bleiben die „Slalomläufe“ von „Knüppel“ Fauth und das spielerische Können des Halbstürmers Schotthoff. Die Mannschaft wirkt ideal zusammen. Der ASV Hochfeld wird mit Überlegenheit Landesligameister der Saison. Von 28 Verbandsspielen gewinnt der ASV 22, 5 enden Unentschieden und nur ein Spiel geht verloren. Mit 49:7 Punkten und 88:30 Toren hat man 7 Punkte Vorsprung vor dem FV Speyer.
1. Mannschaft ASV Hochfeld, Landesliga Vorderpfalz 1950v.l.: Sperber, Schnabel, Boller, Blech, Gottfried, Fauth, Hellmann, Schnetzer, Mindel, Kryczsek
Der Aufstieg des Landesliga-Meisters ASV Hochfeld in die neu geschaffene 2. Liga bringt 1951 die Einführung des bezahlten Fußballs in die Gartenstadt. Vertrags-Fußballspieler spielen nicht mehr allein um die Ehre, sondern auch um Geld. Die notwendige Neugliederung der Mannschaften bringt den Verantwortlichen ganz neue Probleme. Ein Verein mit einer Vertragsspieler-Abteilung muss nach den DFB-Satzungen auch eine Amateur- und eine Jugendabteilung haben. Der Verein wird zum Betrieb, zur Firma. Im ASV gibt es 1951 neben der 1, und 2. Mannschaft eine Jugendabteilung. Die vorgeschriebene Amateurabteilung muss neu geschaffen werden. Das ist nicht einfach; denn die besten Spieler sind in der Vertragsspieler-Mannschaft und die Spielerreserve ist nicht groß. Kurz entschlossen wird die neu gebildete Jungliga-Mannschaft im Spieljahr 1951/52 als Amateurelf für die Meisterschaftsspiele der C-Klasse gemeldet. Spielführer und Senior ist Willi Link. Unter seiner Leitung wächst die von Erich Glöckner trainierte Mannschaft in kurzer Zeit zu einer Einheit zusammen. Sie besiegt im ersten Jahr ihres Bestehens alle Gegner der C-Klasse und wird Meister. Weit über 100 Tore erzielen die jungen Stürmer.
1951: 1b-Mannschaft des ASV Hochfeld – Meister der C-Klasse | v.l.: Betreuer Braun, Wingert, Schönberger, Leitz, Rizzi, Riegel, Ehmann, Hofmann, Pfeifer, Sandreuther, Link sen., Hick, Müller
Gerhard Sandreuther, der „Motor der Jugendabteilung“ im Jahre 1941 zu den Soldaten eingezogen, kehrt 1950 zurück und übernimmt die Jugendabteilung. Der einmalige Höhenflug der LSC-Jugendabteilung beginnt.
1951: A-Jugend des ASV HochfeldStehend v.l.: Jugendleiter Sandreuther, Stadler, Helmer Günther, Helmer Manfred, Schreiber, Zubrod, Ernst, Bender, Betreuer HeerKnieend v.l.: Feil H., Armbruster K.H., Wippel Otmar, Schreiweis, Michel Fr.
Doch noch einmal zurück zur 1. Mannschaft. Als Meister der Landesligasaison 1950/51 ist die Mannschaft berechtigt, an den Aufstiegsspielen der Oberliga Südwest teilzunehmen. Zu Beginn der Runde spielt der ASV Hochfeld gegen Preußen Merchweiler im Saargebiet. Es ist das erste Pflichtspiel eines Saarvereins gegen einen Verein des Deutschen Fußballbundes nach dem Anschluss des Saargebietes an die Bundesrepublik. Der Aufstieg in die Oberliga gelingt nicht, doch als Meister der Landesliga kommt der ASV in die neu geschaffene 2. Liga Südwest. Wie bereits erwähnt, verabschiedet sich der ASV damit vom reinen Amateurfußball.Die sportliche und wirtschaftliche Entwicklung bestätigt die Richtigkeit dieses zunächst gewagten Entschlusses. Verstärkt durch die Spieler Hoffarth und Martz sowie durch begabte Jugendspieler aus den eigenen Reihen, zeigt die Mannschaft beachtenswerte Leistungen.
1951 Hochfeld-Platz: ASV Hochfeld – Tura Ludwigshafen 1:1 vor 2000 Zuschauern
In den Spieljahren 1951/52 und 1952/53 erreicht sie jeweils gute Mittelplätze in der Tabelle. Dann aber, 1953/54, setzt sie mit aller Kraft zum Aufstieg in die Oberliga an. Gut vorbereitet steigern sich die Spieler schnell in eine gute Form. Schon nach dem 10. Spieltag ist die Mannschaft an die 2. Stelle der Tabelle aufgerückt. Die stärksten Konkurrenten des ASV sind die Sportfreunde Saarbrücken und Eintracht Kreuznach. Zwei Spieltage vor Rundenschluss trennt die Rivalen jeweils nur noch ein einziger Punkt voneinander. Aber die Hochfelder haben noch zwei Heimspiele, während ihre Gegner noch je einmal auswärts antreten müssen. Doch die große Chance wird durch einen dummen Zufall verwirkt: Unzufrieden mit dem Unentschieden im vorletzten Heimspiel gegen Hühnerfeld, will ein fanatischer Zuschauer seine Wut am Schiedsrichter auslassen. Die Folge ist eine Platzsperre für den Verein. Zum letzten Spiel muss die Mannschaft gegen den ASC Dudweiler/Saar auf dem neutralen Platz in Idar-Oberstein antreten. Bis kurz vor Schluss führt sie mit 3:2 Toren, muss aber dann den 3:3-Ausgleich hinnehmen. Der Rivale Kreuznach verliert zwar sein letztes Spiel, steigt aber bei Punktgleichheit durch sein besseres Torverhältnis in die Oberliga auf. In den folgenden 3 Jahren spielt der ASV mit wechselndem Erfolg in der 2. Liga.Und die Jugend? – Fünfzehn verschwitzte Gesichter tauchen aus der Dunkelheit auf. Auslaufen, Muskulatur lockern. Trainer Otto Schnetzer schickt seine Schützlinge nach 90 Minuten intensiver und harter Konditionsarbeit in die Kabine. Eine großartige Truppe hat sich Otto Schnetzer, dieser ehrgeizige Trainer aus Leidenschaft zusammengezimmert. Es ist die A1-Jugend des Spieljahres 1953/54. Unangefochten führt die Mannschaft der Koch, Link, Lutz, Hill, Helmer, Ernst und Geschwill in der Meisterschaft. Rekordergebnisse werden erzielt, BW Oppau wird im Pokalspiel mit 30:0 Toren geschlagen. Auch überregional beweist die Elf ihre Stärke. Beim erstklassig besetzten A-Jugendturnier des SC Motor Leipzig wird die Mannschaft erst im Finale vom VfR Mannheim besiegt. Im bekannten Völklinger internationalen Jugendturnier reicht es sogar zu einem Sieg über den berühmten Wiener Sport-Club. Wen wundert es unter diesen Umständen, dass die Vereinsgewaltigen des LSC auf diese Talente aufmerksam werden? Im Februar 1954 wird das gesamte Innentrio dieser großartigen A-Jugend vorzeitig aktivisiert. Trotz dieses Handicaps erreicht die Elf auf dem Phönix-Platz beim Erzrivalen ein 0:0 Unentschieden und somit die Meisterschaft.
1954: A1-Jugend des ASV Hochfeld – Bezirksmeisterv.l.: Egon Hill, Helmer, Geschwill, Wolf, Lutz, Link, Retanus, Zimmermann, Jugendleiter Sandreuther | Knieend v.l.: Huter, Koch, Schiele
1953: A1-LSC u Klasse H1c beim Tanzabend im Volkshaus
Emmy und Gerhard Sandreuther
Im Jahr 1956/57 steigt die Mannschaft unerwartet in die 1. Amateurliga ab. Während der ganzen Saison findet sie nicht ihre gewohnte Form. Schon nach den ersten Spieltagen liegt sie am Tabellenende und kann trotz verzweifelter Anstrengungen nicht mehr aufrücken. Systematisch bauen Trainer Schnetzer und Spielausschussobmann Link die Mannschaft neu auf. Mit den erfahrenen Spielern Süß, Bauer, Hoffmann und Hirschböck bilden die Nachwuchsspieler Koch, Lutz, Link, Helmer, Hill, Arneth, Schauder, Armbruster, Bub und Schwanczar eine spielstarke Mannschaft. Die Meisterschaft der Amateurliga im Spieljahr 1957/58 wird mit imponierendem Schwung gewonnen. Im entscheidenden Spiel verliert der FSV Schifferstadt auf dem Phönix-Platz mit 6:1. Nach harten Aufstiegskämpfen ist nach einjähriger „Verbannung“ die 2. Vertragsspieler-Liga wieder erreicht. Hochfelds Anhang jubelt.
1957: 1. Mannschaft – Meister der 1. AmateurligaStehend v.l.: Trainer Schnetzer, Weygand, Link, Lutz, Weber, Armbruster, Süß, Helmer, Emil Hill, Schauder, Link sen. | Knieend v.l.: Hoffmann, Arneth, Koch, Bub, Egon Hill
Inzwischen hat der Verein seinen Namen in Ludwigshafener Sport-Club, kurz LSC, geändert. In einem unvergleichlichen Siegeszug stürmt die junge Elf zum Erstaunen der Fußballwelt durch die 2. Liga hindurch und setzt mit einem 8:0 gegen Landau das Zeichen zum Aufstieg in die Oberliga Südwest. Der Name LSC ist in Fußball-Deutschland ein fester Begriff. Das seit 10 Jahren erstrebte Ziel ist erreicht. Der Verein kann sich mit der „Großen“ des Deutschen Fußballs wie 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken, Borussia Neunkirchen, FK Pirmasens, Wormatia Worms und anderen in sportlichem Wettkampf messen.
1959: LSC - Aufsteiger in die Oberliga SüdwestStehend v.l.: W.Link sen., F.Weber, Emil Hill, W.Link jun., N.Maier, H.Lutz, H.Bauer, W.Armbruster, O.SchnetzerKnieend v.l.: G.Sandreuther, E.Hoffmann, G. Schwanczar, M.Helmer, L.Koch, E.Hammannn, W.Süß, G.Bub, Egon Hill.
Inzwischen ist die Jugendabteilung des LSC zu einem Begriff in Ludwigshafen geworden. Auf eine breite Basis gestellt – ab 1951/52 nehmen mindestens acht Jugendmannschaften pro Spieljahr am Spielbetrieb teil – bleiben Spitzenleistungen in allen Altersklassen nicht aus. Seppl Hager führt seine B1-Jugend 1954 zur Südwest-Vizemeisterschaft, Willi Link sen. Wird mit der A1-Jugend Kreismeister. Doch nicht nur die Sportlichen Erfolge im Hochfelder Lager lassen aufhorchen. Man spricht überall von der Haltung der LSC-Jugend. Gerhard Sandreuther entwickelt einen ganz neuen Stil in der Jugendführung. In ungezählten Jugendversammlungen, in mühevoller Kleinarbeit am Mann, in vielen persönlichen Gesprächen schafft er die Grundlage der Erfolge. 1957 hält er den Zeitpunkt für gekommen, ins aktive Lager hinüber zu wechseln. Sinn dieses Wechsels ist es, die Jugendarbeit auch in der aktiven Abteilung fortzusetzen. Gerhard Sandreuther wird 2. Vorsitzender, Gerhard Heil tritt in seine Fußstapfen. Nach der Übernahme der 1. Mannschaft durch Otto Schnetzer wird der seitherige B-Jugendtrainer Seppl Hager auch Trainer der A1-Jugend. Noch im gleichen Jahr wird die B1-Jugend durch einen 5:2 Endspielerfolg über den 1. FC Kaiserslautern Südwestmeister.Die gleiche Mannschaft gewinnt auch das bekannte Balogh-Gedächtnisturnier in Neckarau. Immer mehr Turniereinladungen bekannter Veranstalter des In- und Auslandes flattern auf den Tisch der Jugendabteilung. LSC-Jugendmannschaften geben in vielen Ländern Europas und in allen Regionalbereichen des Bundesgebietes ihre Visitenkarte ab. Trainer Hager führt seine B1-Jugend 1958/59 zum zweiten Male zur Südwestmeisterschaft. Die von ihm betreute A1-Jugend wird Bezirksmeister der Vorderpfalz und gleichzeitig im Endspiel des Darmstadt-Eberstadter Turniers gegen Wormatia Worms Turniersieger.Diese Entwicklung bereitet aber auch Probleme. Der LSC Platz reicht für Spiele und Training aller Mannschaften nicht mehr aus. Teilweise wurde deshalb auf verkehrsarmen Straßen trainiert. Mit welchen Problemen sich der Vorsitzende Peter Janson und Jugendleiter Gerhard Sandreuther herumschlagen mussten, zeigt ein Artikel aus dem "Generalanzeiger" vom 21. November 1959.
m ersten Oberliga-Spieljahr (1959/60) ist die Mannschaft des Ludwigshafener SC ein gefürchteter, aber beliebter Gegner. Technisches Können gepaart mit Einsatzfreude, Spielwitz und Unbekümmertheit macht sie zu einem gern gesehenen Spielpartner. Hemmungen vor großen Namen kennt die Mannschaft nicht. Man spricht von der Elf des LSC, vor der selbst große Namen verblassen: Borussia Neunkirchen unterliegt 3:1 und auch der FK Pirmasens lässt mit 4:3 die Punkte auf dem LSC-Platz. In Worms gibt es einen 3:1-Sieg und bei Phönix Ludwigshafen wird ein 2:2 Unentschieden erreicht. Die Tabelle der Rückrunde zeigt, für sich allein betrachtet den LSC auf dem 2. Platz. Eine stärkere Vorrunde und die Teilnahme an den Endrundenspielen zur Deutschen Fußballmeisterschaft wäre gesichert worden. Nie zuvor hat der LSC-Platz so viele Zuschauer gesehen. Auch Bundestrainer Sepp Herberger und sein Assistent Helmut Schön besuchen einige Heimspiele.Kurz vor Rundenschluss hat der LSC noch Chancen auf den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft berechtigt. Aber zu einer solchen Sensation reicht die Erfahrung der jungen Erfolgsmannschaft eben doch noch nicht aus. Der 5. Tabellenplatz ist für die junge Mannschaft, die der deutschen Fußball-Elite gegenüber stand, ein überaus großer Erfolg, auf den sie mit Recht stolz sein darf.Auch als guter Freundschaftsspielpartner hat sich der LSC einen Namen gemacht. Westfalia Herne, Viktoria Köln, Bremer SV, VfR Neumünster, VfR Mannheim, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt und FC Metz sind neben anderen bekannten Mannschaften große Gegner. Aus den jungen Spielern der LSC-Mannschaft sind clevere Ligaspieler geworden. Heiner Lutz trägt als erster Spieler des Vereins das deutsche Nationaltrikot. Er darf in der Junioren-Nationalmannschaft gegen Ungarn mitwirken. Torwart Koch steht kurz vor seiner internationalen Berufung, wird jedoch durch Verletzungen zurückgeworfen. Beide sind Stützen einer starken LSC-Abwehr.Mit dem Ende der Verbandsspielrunde 1960/61 ist aber auch der sportliche Höhepunkt beim LSC vorerst überschritten. Die Überbeanspruchung der Aufstiegsjahre wirkt sich aus. Die Mannschaft bleibt zwar in der Oberliga und in guter Mittelfeldposition, kann aber die brillanten Leistungen von 1959/60 nicht mehr erreichen. 1961/62 wird der komplette Sturm der A-Jugend, die gerade die Regionalmeisterschaft Südwest errungen hat, in die Vertragsspielermannschaft eingebaut – und das Wagnis gelingt! Die Auffrischung durch Hager, Wingert, Vondung, Rahn und Grillenberger bringt neuen Erfolg und den siebten Tabellenplatz in einer sehr schweren Runde, ein ausgezeichnetes Ergebnis.Und die Jugend? Der in den 50er-Jahren von Gerhard Sandreuther entwickelte neue Stil der Jugendführung wirkt sich aus. Ort der Handlung: Südwest Stadion Ludwigshafen. Endspiele um die Südwestdeutsche Jugendfußballmeisterschaft 1960. In den Finalkämpfen der A- und B-Jugend ist der LSC vertreten. Er erringt beide Titel. Bei der B-Jugend bleibt der 1. FC Kaiserslautern mit 3:2 auf der Verliererstraße, bei der A-Jugend muss Tiefenstein, mit 6:2 geschlagen, die Überlegenheit des LSC anerkennen. Keinem Verein des Regionalbereichs Südwest gelang vor dem LSC dieser Doppeltriumph. Seppl Hager ist schon ein Meister seines Fachs...
A1-Jugend Südwestmeisterv.l.: Jugendleiter Sandreuther, Betreuer Braun, Schneider, Schuler, Wittmer, Krick, Wingert, Kaspar, Vondung, Kern, Wünstel, Reimer, Hager, Greger, Schuchmann, Schreiber, Kraut, Trainer Hager
Seppl Rahm löst Hermann Wittmer in der Jugendabteilung ab. Das Spieljahr 1960/61 bringt den Höhepunkt der Jugendarbeit: Die Meisterschaft des Regionalverbandes Südwest wird von der A1-Jugend des LSC gewonnen. Neun Spieler der Meistermannschaft schaffen den Sprung in die 1. Mannschaft. Auch 1961/62 reißen die Erfolge nicht ab. Die A1-Jugend gewinnt den Fritz-Walter-Pokal im wohl bekanntesten Turnier des südwestdeutschen Raumes. Endspielpartner des LSC ist Holstein Kiel. Werder Bremen und Leeds United (England) bleiben auf der Strecke. Die A1-Jugend wird im gleichen Spieljahr Bezirksmeister der Vorderpfalz, die A2-Jugend Kreismeister und die D-Jugend Kreismeister. Die Jugendspieler Blatz, Volk und Weiß werden ins Vertragsspielerlager abgegeben. 1963 heftet die Jugendabteilung weiteren Ruhm an ihre Fahne. Von neun Mannschaften, die am Verbandsspielbetrieb teilnehmen, erreicht die „schlechteste“ Elf den dritten Tabellenplatz. Alle anderen Mannschaften werden Meister oder Vizemeister. Dieser erneute LSC-Erfolg veranlasst Verbandsjugendleiter Bernhard (Frankenthal), bei der Jugendabschlussfeier des LSC, dem Verein zu den Männern zu gratulieren, die die Jugend führen.Berlin ist eine Reise wert. Unter diesem Motto steht eine Acht-Tage-Reise der LSC-Jugend nach Berlin. Drei Mannschaften sind bei Hertha Zehlendorf zu Gast. Jugendleiter Sandreuther, seit 1962 wieder im Amt, macht diese Reise durch vorbildliche Organisation zu einem würdigen Abschluss einer erfolgreichen Saison.Das vorläufig letzt Amtsjahr des Jugendleiters Sandreuther steht ganz im Zeichen einer Turniermannschaft: Die A1-Jugend bringt das Kunststück fertig, innerhalb von vier Wochen zwei bedeutende Turniere zu gewinnen und in zwei weiteren ins Finale vorzudringen. Die A2-Jugend wird Kreismeister. Vom Spieljahr 1965/66 an führt wieder Gerhard Heid die Jugendabteilung. Seine Ziele sind klar abgesteckt: Den guten Ruf des LSC im In- und Ausland erhalten und basierend auf einer entsprechenden Breite, die Spitze zu fördern...
1965: C1-Jugend in Darmstadt-Eberstadt
1965: C2-Jugend in Darmstadt-Eberstadt
1965: A2-JugendStehend v.l.: Betr.Höfner, Janz K.H., Gellung, Schönjahn, Bappert, Glaser, Schultheis, Trainer Hager | Knieend: Höfner R., Bösherz G., Baudach H., Hornbach, Eichert
Unvergessen sind die Internationalen B-Jugendturniere um den Gerhard-Sandreuther-Pokal im Ludwigshafener Südweststadion. Nur Clubs mit klangvollem Namen entsenden ihre Nachwuchsmannschaften zu der bedeutendsten Veranstaltung dieser Art in Süddeutschland. Beim 1. Turnier im November 1965, damals noch national, konnte sich der 1. FC Kaiserslautern den begehrten Pokal holen. Das 2. Turnier wurde dann vom 20. April bis 1. Mai 1966 international ausgetragen. Aus Belgien kam der Royal Standard Club Lüttich nach Ludwigshafen. Die B-Jugend von Standard Lüttich war mehrmaliger belgischer Jugendmeister und bestand fast nur aus Auswahlspielern. Die B-Jugend von BSC Young Boys Bern stand zum Zeitpunkt des Turniers ungeschlagen an der Spitze der Schweizer Jugendmeisterschaft. Mit 26 Punkten aus 13 Spielen und einem Torverhältnis von 74:7 kam der TSV 1860 München als einer der Turnierfavoriten. Ebenfalls zu den Favoriten darf die Mannschaft von Borussia Dortmund, trainiert vom Altinternationalen Schlebrowski, gezählt werden. Schon beim 1. Turnier hinterließ die Elf von Eintracht Frankfurt einen spielerisch hervorragenden Eindruck. Auch der SV Waldhof kommt als Tabellenführer und will sich in diesem Turnier beweisen. Die B1 des Ludwigshafener SC ist sich der Größe und Schwere der Aufgabe bewusst, auf die sie Trainer Hager sehr sorgfältig vorbereitet hat. Bei diesem hochkarätigen Teilnehmerfeld wird es der Pokalverteidiger 1. FC Kaiserslautern, trotz bestechender Form und in der Meisterschaft ein Punktverhältnis von 28:0 und 110:9 Toren, nicht leicht haben, den Titel zu verteidigen.Leider fehlen mir für diese Chronik die Ergebnisse dieses, und der folgenden Turniere. Aber vielleicht finde ich auf diesem Wege jemand, der aus dieser Zeit noch Unterlagen besitzt und diese für die Einarbeitung in die Hompage zur Verfügung stellen kann. Der LSC sagt dafür schon im voraus herzlichen Dank!
1965: B1 des Ludwigshafener SCStehend v.l.: Trainer Hager, Betreuer Deutsch, Loos, Seidel, Hahl, Schuster, Kern, Schäfer, Schnabel, Bergmann, Jugendleiter Heid | Knieend v.l.: Brunn, Muche, Dieter
Viele haben versucht, das Geheimnis der LSC-Jugendabteilung, ihrer Erfolge und ihres steilen Aufstiegs zu ergründen. Viele haben versucht, die Methoden der Jugendabteilung zu kopieren. Die LSC-Fußballjugend der 50er und 60er Jahre ist in ihrer Art einmalig geblieben. Sie ist das Produkt von Persönlichkeiten wie Gerhard Sandreuther, Otto Schnetzer, Seppl Hager und Gerhard Heid. Persönlichkeiten die in dieser Konzentration und Qualifikation kein Verein in der Jugendarbeit vereinen konnte. Sie schufen die Grundlage für die Erfolge des LSC und ließen die Jugendabteilung zur Seele des Vereins werden.Zurück zur 1. Mannschaft. Die Schaffung der Bundesliga im Spielhjahr 1963/64 bringt auch eine Neuordnung der Spielklassen. Die 2. Liga wird aufgelöst und die Regionalliga Südwest mit zwanzig Vereinen nei gebildet. Der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Saarbrücken kommen in die Bundesliga, alle anderen Vereine der seitherigen Oberliga Südwest spielen in der Regionalliga.38 Meisterschaftsspiele muss die LSC-Mannschaft bestehen. Nach 22 Spieltagen liegt sie auf dem dritten Tabellenplatz, Worms und Pirmasens führen, die eigenen Aussichten sind gut. Da beendet eine Pechserie den Traum von der Meisterschaft. Wegen Spielerverletzungen muss die Mannschaft oft umgestellt werden, worunter die Homogenität empfindlich leidet. Bei Rundenschluss steht der LSC an 10. Stelle in der Tabelle. 1964/65 spielen in der Regionalliga 18 Vereine. Eduard Hoffmann trainiert die Mannschaft. Sie wird Tabellen-Achter.In der Saison 1965/66 fehlen den Hochfeldern 3 Punkte für den Verbleib in der Regionalliga – mit Zweibrücken und BSC Oppau muss der LSC abteigen. Zum Kern der Mannschaft gehören Schneider, Seitz, Schuchmann, Emil Hill, Lutz, Link, Haun, Lang, Vondung, Brecht, Sagray und Hornickel.Aber bereits ein Jahr später kehrt der LSC in die Regionalliga zurück. Mit fünf Punkten Vorsprung vor dem VfR Kirn wird der LSC in der Saison 1966/67 Meister. Die Spieler: Jakob Brunn, Dieter Haun, Egon Hill, Emil Hill, Heinz Hornickel, Bernd Grillenberger, Günther Lang, Heini Lutz, Hans Schuchmann, Reinhold Schneider, Gerhard Tretter, Kurt Vondung, Wolfgang Weiß, Gerhard Wünstel, Herbert Zinser, Peter Blatz, Dieter Seitz und Herbert Hoffelder. Trainer Otto Schnetzer, Spielausschussvorsitzender Eugen Maute, 1. Vorsitzender Hermann Schäfer.
1967: Meister 1. Amateurliga Südwest und Aufsteiger in die Regionalliga SüdwestStehend v.l.: Egon Hill, G.Wünstel, K.Vondung, H.Schuchmann, H.Lutz, R.Schneider, H.Zinser, H.Hornickel, W.Weiß, G.Tretter, Emil HillKnieend v.l.: D.Haun, G.Lang, J.Brunn, B.Grillenberger
1968 muss der LSC erneut aus der Regionalliga absteigen. Horst Schäfer löst in dieser Saison Trainer Budkovic ab, kann aber den klaren Abstand von elf Punkten zum Drittletzen SC Freidrichstal nicht vermeiden. Der Versuch, mit 13 neuen Spielern eine bessere Position zu erreichen, muss als eine Fehlinvestition betrachtet werden.Im Jahr 1969 muss die alte Hochfeld- und LSC-Kampfbahn dem Bau der Niederfeldschule weichen. Eine Spielstätte, die von den Mitgliedern zum größten Teil selbst in vielen Jahren erstellt wurde, verschwindet in wenigen Wochen. Neue Heimat des LSC ist die Bezirkssportanlage Gartenstadt, nur wenige hundert Meter von dem ehemaligen Domizil entfernt.Personell gab es in den 60er Jahren für den LSC zwei große Nackenschläge:Fassungslosigkeit, Ohnmacht, Ratlosigkeit beherrschten am 21.2.1966 die unüberschaubar große Trauergemeinde auf dem Mundenheimer Friedhof, darunter auch überwiegend junge Leute. Einen der ihren, Hermann Wittmer, nur 24 Jahre alt geworden, geleitete man unter lähmender Betroffenheit zu Grabe. Man nahm Abschied für immer von einem der besten und zugleich hoffnungsvollsten Kameraden, den die große LSC-Familie je hervorbringen konnte.Mit 14 Jahren zog es ihn hin zur aufstrebenden, im ganzen Verbandsgebiet Aufsehen erregenden Jugendabteilung des Ludwigshafener SC. Sein spielerisches Talent, gepaart mit Intelligenz und einem aufrichtigen, sozial geprägten Charakter, ließen ihn jeweils zu den wertvollsten Stützen seiner Mannschaft werden. So half er viele Meisterschaften, bis hin zur Südwestmeisterschaft der A-Jugend im Jahr 1960, an die Fahne seines Clubs zu heften. Die Krone auf sein junges Leben setzte er jedoch, als er sich mit 20 Jahren im Jahre 1961, nach bestandenem Abitur, zum Jugendleiter der stolzen LSC-Jugend wählen ließ. Das gab es noch nie: Ein so junger Mann als Leiter einer so großen, erfolgreichen Jugendabteilung (12 Mannschaften) und aktiver Spieler zugleich, der außerdem Studium für Germanistik und Sport aufgenommen hatte. Das Persönlichkeitsprofil einer Ausnahmeerscheinung begann sich abzuzeichnen, da schlug das Schicksal unsagbar grausam zu: Nahezu 3 Jahre rang Hermann gegen eine tückische Krankheit, die dann doch letztendlich sein wertvolles Leben dahinraffte. Zerbrochen war die wohlgestaltete Form eines Menschen, zu der Elternhaus, Schule und sein soziales Umfeld wertvolle Hilfestellung gaben, die aber vornehmlich Konturen durch eigenes kreatives Wirken erhielt.
Herrmann Wittmer
Als die Eltern von Wolfgang Weiss von Frankenthal nach Ludwigshafen übersiedelten, meldete sich der 13-jährige Wolfgang beim LSC an. Auf Anhieb wurde er eine Verstärkung der C1-Jugend. Seine spielerischen Qualitäten, basierend auf Schnelligkeit, Wendigleit, guter Technik und Spielwitz, führten ihn bereits im B-Jugendalter in die Auswahlmannschaft des Südwestdeutschen Fußballverbandes. Zusammen mit Peter Blatz als Halbrechtem bildete er bis ins aktive Spielalter einen stolzen rechten Standardflügel in den Auswahlmannschaften des SWFV und den 1. Mannschaften seines LSC.Weder Schule (Gymnasium) noch Studium (Jura) hinderten Wolfgang, seinen Sport regelmäßig und mit Hingabe zu betreiben. Sein lauterer Charakter, dessen Grundzüge von Offenheit und Gerechtigkeitssinn geprägt waren, ließen ihn zum hochgeschätzten Sportkameraden und Menschen werden, dem durch den Tod ganz sicher nicht nur eine hoffnungsvolle spielerische Karriere zerstört wurde. Im November 1968 vertrat er letztmals beim Verbandsspiel in Landau die Farben seines LSC. Am 18. April 1969 geleiteten ihn, gerade 24-jährig, seine Mannschaftskameraden zur letzten Ruhe. Wolfgang Weiss ist würdig, der Jugend als Vorbild zu dienen.
Wolfgang Weiss
Mit dem Abstieg aus der Regionalliga war für den LSC der Abschied vom bezahlten Fußball besiegelt. Man hatte erfahren müssen, dass man finanziell nicht mithalten konnte. Nach Einführung der Bundesliga zeichnete sich sehr bald der Weg der unterklassigen Vereine ab. Stufenweise verloren diese Vereine ihr Zuschauerkontigent mehr und mehr. Wegen chronischer Finanzknappheit wurde man immer weiter in die Hände von Sponsoren getrieben. Beim LSC sah die Zuschauerentwicklung so aus: In der Erstklassigkeit lag der Schnitt zwischen 4000 und 5000 und in der Spitze gar zwischen 7000 und 8000 Zuschauern. In der Zweitklassigkeit, der Regionalliga, war man froh, wenn 1000 Zuschauer kamen. Als man dann 1968 aus der Regionalliga abstieg, verblieb noch ein Rest von ganzen 500 Getreuen. Und der Abwärtstrend setzte sich weiter fort.Qualifizierte Spieler konnten auf Dauer nicht mehr gehalten werden. Man musste sehen, wie man mit seinen Möglichkeiten sich im Amateurlager so lange wie möglich oben halten konnte. Letztlich empfanden die LSC-Verantwortlichen diese neue Situation eher als Erleichterung. Bei weiter sinkenden Zuschauerzahlen und der Aussichtslosigkeit, Sponsoren zu finden, sah man sich auf die Dauer im Aufwand- und Organisationsbereich überfordert, Vertragsfußball anzustreben.Um so mehr muss man den LSC dazu beglückwünschen, dass es ihm gelungen ist, allen Schwierigkeiten zum Trotz, in dieser Zeit ein Amateurniveau, nämlich das der Verbandsliga Südwest, zu erhalten. Das Niveau stand immer noch über dem vieler, traditionsreicher Vereine im Raum Vorderpfalz.Die eigene Jugend, voraus die A1-Jugend, die seit der Gründung der Südwestliga immer eine gute Rolle spielte, stellte jetzt den Nachschub für die 1. Mannschaft. Nahtlos fanden viele 18-jährige LSC-Talente Eingang in die 1. Mannschaft. Angesichts dieser Tatsache war klar, dass die junge Truppe Einbrüche erleben und diese wegstecken musste. Wertvoll war, dass in dieser Zeit die Mannschaft von Jakob Brunn, einem LSC’ler der von der Pike auf mit den Verhältnissen auf dem Hochfeld vertraut war, geführt wurde.Ein weiteres wichtiges Ereignis im Leben des LSC war die Aufgabe des Vereinseigentums am Standort der heutigen Hauptschule in den Jahren 1969/70 und der Umzug auf das Gelände der Bezirkssportanlage Gartenstadt. Die Stadt Ludwigshafen nahm dem LSC damit auf der einen Seite die Sorgen um die Erhaltung und die Unterhaltung einer solchen Anlage mit allem „Drum und Dran“, sie entledigte den Verein der Platzwartsorge, die Vorstandschaft konnte sich nun weitgehend allein darauf beschränken, die Anlage organisatorisch mit dem Spielbetrieb auszufüllen, was eine wesentliche Vereinfachung im Geschäftsführungsbereich bedeutete.Nun aber, kommt bzw. kam das Aber: Verloren hat der LSC mit dem Umzug und dem Verlassen seiner mühsam, mit viel Idealismus aufgebauten, vereinseigenen Anlage einen Großteil seiner ursprünglichen Identität. Die kompakte Vereinsfamilie, die in ihrem Clubhaus ein unvergessliches Zuhause hatte, löste sich auf der jetzigen Anlage in mehr oder weniger nebeneinander herlebende Gruppen und Mannschaften auf. Vorbei waren die Zeiten der großen Zusammenkünfte unter einem Dach, wo sich nahezu täglich die Gelegenheit bot, mit Vorstandsmitgliedern, den Spielern und Gästen an einem Tisch die Tagesprobleme zu diskutieren. Vor allem auch die Jugend traf es hart. Man müsste es miterlebt haben, wie unbekümmert man schon vom D-Jugendalter im Clubhaus ein- und ausgehen konnte, an Mannschafts- und Jugendversammlungen teilnahm, in das Vereinsleben förmlich eingeschlossen wurde. So fühlte man sich, nach dem Umzug, als jugendlicher gewissermaßen vor die Tür gesetzt, allein schon deshalb, weil in der Vereinsgaststätte plötzlich der Preis für ein alkoholfreies Getränk über dem eines alkoholischen lag.Sehr abträglich für die Entwicklung des „Vereinsgeistes“ erwies sich auch die geographische Trennung von nur 300m der Wasch- und Umkleideräume von der Vereinsgaststätte. Es hat sich gezeigt, dass es für viele Spieler ein Hindernis bedeutete, sich nach dem Duschen und Umkleiden noch einmal auf den Weg zur Gaststätte zu machen, um im Kameradenkreis der Vereinsfamilie, in geselliger Runde sein Bier zu trinken. Für die „Vereinsseele“ bedeutete der Umzug schon eine tiefe Zäsur, die irgendwie auch zu einem Identitätsverlust führen musste......Trotz all dieser Probleme gibt es auch Erfreuliches aus dieser Zeit zu berichten. Die erfolgreiche Jugendarbeit, von den Kleinsten angefangen, setzte sich bis zur A-Jugend fort. Diese A-Jugend hatte 1971 Ihren größten Erfolg. Als Südwestmeister trat sie bei der Endrunde der letzten 4 Mannschaften zur Deutschen Meisterschaft der A-Junioren in Fürth an. Gegner in dieser Runde waren der 1. FC Köln, 1.FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig. Die große Hitze und vielleicht auch der Respekt vor den großen Namen der Gegner lähmte den Kampfgeist und so musste man sich mit dem 4. Platz zufrieden geben. Trotzdem, der größte Erfolg einer LSC-Jugend.
1971: A1-Jugend, Südwestmeister und Teilnehmer an der Endrunde zur Deutschen MeisterschaftHinten v.l.: H.Roder, J.Kühn, G.Gottfried, V.Wippert, N.Baust, W.Noack, W.Krieg, W.Frombach, M.Kunz, E.HillKnieend v.l.: R.Vowinkel, G.Schwab, H.Schäfer, H.Krzensinski, G.Roder, N.Haberstroh
Unvergessen auch die Europa-Turniere der B-Jugend von 1966 – 1976 im Südwest-Stadion Ludwigshafen, sowie die Hallenturniere der A-Jugend in der Friedrich-Ebert-Halle.Ein Spieler aus der LSC-Jugend macht von sich reden: Torwart Jürgen Muche wechselt Anfang der 70er Jahre zum 1.FC Saarbrücken. Seit dem 10. Lebensjahr hat er beim LSC das Fußballspielen erlernt. Als Student in Germanistik und Sport in Saarbrücken nutzte er die Möglichkeit zum Wechsel ins Saarland, wo er neben dem 1. FC Saarbrücken auch für Borussia Neunkirchen spielte. Auf seine hervorragenden Leistungen wurden auch die DFB-Trainer aufmerksam und Jürgen Muche spielte elf mal in der Amateurnationalmannschaft. Am 26. März 1976 heiratete Jürgen Muche in Saarbrücken Hiltrud Neuberger, die Tochter des DFB-Präsidenten.
1972: Torwart Jürgen Muche in Aktion
Auch die 80er-Jahre standen unter dem Stern der guten Jugendarbeit beim Ludwigshafener SC. In der Saison 1980/81 holte die B1-Jugend des LSC souverän die Meisterschaft mit 45:7 Punkten und 102:23 Toren in der höchsten Spielklasse und wurde Bezirksmeister.
1981: B1-Jugend - Bezirksmeister Saison 1980/81stehend v.l.: Betreuer v.Loosen, F.Mehlmer, W.Förster, H.Schleicher, D.Förster, J.Grillenberger, M.Grabler, S.Thullen, Trainer W.Kellervorne v.l.: U.Thomen, D.Wenzel, T.Münzenberger, K.Glück, M.Drese
Ebenfalls Bezirksmeister und damit Teilnehmer um die südwestdeutsche Meisterschaft wurde die C1-Jugend mit dem sagenhaften Ergebnis von 41:3 Punkten und 102:6 Toren.
1981: C1-Jugend - Bezirksmeister Saison 1980/81stehend v.l.: Betreuer E.Nicklis, R.Nicklis, U.Pohl, J.Walker, T.Haun, R.Folz, G.Kindler, Trainer H.Laudenbachvorne v.l.: T.Korin, A.Lang, W.Tag, M.Stephan, J.Klein, U.Gregori, N.Uglorz
Bei all den vielen hervorragenden Ergebnissen in der Jugendabteilung des LSC musste der Verein aber auch gewaltige Nackenschläge verkraften. In einem Artikel im Mannheimer Morgen, Ende September 1984 lautete die Schlagzeile: „Rücktritte im LSC-Vorstand – fünfstelliger Betrag angeblich unauffindbar“. Weiter heißt es: In die tiefste Krise seiner 59-jährigen Vereinsgeschichte ist der Ludwigshafener SC geraten. Der zweithöchste Ludwigshafener Fußballverein, der in der Verbandsliga Südwest trotz zahlreicher Spielerabgänge eine gute Rolle spielt, steht sieben Wochen nach Saisonbeginn ohne ersten Vorsitzenden da, musste seinen Ehrenvorsitzenden Hermann Schäfer als kommissarischen Vereinschef „reaktivieren“ und ist in seinen Büchern auf der Suche nach einem fünfstelligen Betrag – so ein Insider -, der angeblich „spurlos verschwunden“ ist. Schäfer hat sich mittlerweile daran gemacht, die Bücher und Belege zu prüfen und Licht in den „Nebel von Verdächtigungen, Mutmaßungen und Vorwürfen“ zu bringen, die mittlerweile im LSC-Vorstand zwei weitere Mitglieder zum vorzeitigen Ausscheiden veranlassten.....Hermann Schäfer hat es der LSC zu verdanken, dass der Verein diese schlimme Krise überstanden hat. Spontan erklärte er sich bereit, das bereits vor zwölf Jahren abgelegte Amt des ersten Vorsitzenden und die Verantwortung in dieser schwierigen Situation zu übernehmen. In kurzer Zeit gelang es dem LSC, unter seiner Führung und mit seiner Energie, seiner Tatkraft und seiner Güte, den wankenden Verein wieder auf die Füße zu stellen.Die Finanzen wurden konsolidiert, der „Club der Alten im LSC“ wurde März 1985 geboren, die Damen-Gymnastikgruppe wurde im September 1985 gegründet und der „LSC-Kurier“ wurde wieder herausgebracht. Im Heft 1 vom August 1985 schrieb Hermann Schäfer:
Leider konnte Hermann Schäfer die Feier zum 60-jährigen Jubiläum des LSC am Samstag, 19. Oktober 1985 nicht mehr miterleben – Ein großes LSC-Herz schlug nicht mehr....Hans Hager, der stellvertretende Vorsitzende übernahm nun die Führung des Vereins und wurde in der Mitgliederversammlung am 21. März 1986 als 1. Vorsitzender bestätigt.Ein Verein kann ohne die im Hintergrund arbeitenden Leute nicht bestehen. Viele sind es, die viel Freizeit für den LSC opferten und sich großartig für den Verein engagierten. Das sind eben die echten LSC’ler! Ohne die Leistung anderer zu schmälern, hier einige Beispiele:
Leo Trautsch
Leo Trautsch, der auch auf den Namen Hans Albers oder Stuntman hört, bekannt durch sein Lied „Braun gebrannt wie’n Hottentotte“ begeisterte in den 80er-Jahren nicht nur als Büttenredner, er übernahm auch spontan das Amt des Betreuers der 1. Mannschaft, als der unvergessene Erich Kühn nicht mehr da war. Viele meinen, sie müssten, wenn sie Verantwortung übernehmen, verzichten. Leo beweißt das Gegenteil, er engagiert sich, macht Spaß, diskutiert, ist tolerant, hält den Laden zusammen und lebt dadurch, indem er auf andere Menschen wirkt.
Ruth und Hans Laudenbach
Wer kennt sie nicht? Die Schaffer vom LSC. Egal, ob am wohl bekanntesten Würstchenstand der Verbandsliga oder auf dem heiligen Rasen des Hochfelds, Ruth und Hans Laudenbach sind immer im Einsatz. Dank seiner unermüdlichen Arbeit ist die Rasenqualität in der Nähe vom berühmten Wembley und weit entfernt vom Hoppelfeld des Berliner Olympiastadions anzusiedeln. Ruth Laudenbach sorgt für die Gaumenfreuden der LSC-Zuschauer. Es liegt bestimmt nicht an "Weck, Worscht und Woi", dass so wenig Zuschauer in den 80er-Jahren den Weg zum LSC finden.
Franz Seitz
Wer kennt ihn nicht, „de Seitze Franz“? Was dieser Mann für den LSC geleistet hat, kann man weder aufzählen noch beschreiben. Trotzdem wird der Versuch unternommen, ihm wenigstens ein paar Zeilen zu widmen. Viele Jahre war er in der Jugendabteilung als Trainer und Betreuer tätig und wenn ein Schiedsrichter bei den Schülermannschaften ausfiel, sprang Franz natürlich in die Bresche und griff zur Trillerpfeife (meistens gingen die LSC-Buben dann als Sieger vom Platz, er versuchte ja immer „neutral“ zu sein). Mit der Platzkassierung befasste er sich seit 1950. Unzählige Reparaturen hat Franz Seitz auf dem LSC-Gelände ausgeführt und fast 10 Jahre lang oblag ihm die Nachtwache während der Sportwerbewochen.Auch wenn die 1. Mannschaft nicht mehr die Erfolge der 60er-Jahre hatte, die Zuschauer schon fast einzeln mit Handschlag begrüßte werden konnten – der Verein „lebte“. Die Spieler trafen sich nicht nur zu Training und Spiel sondern unternahmen gemeinsame Fahrten. Die 1. Mannschaft und die 1b schloss mit Fahrten nach Mallorca oder Ibiza die Saison ab, die B-Jugend knüpfte Kontakte zu Ungarn und nimmt seit 1983 an Turnieren in Budapest teil, der Gegenbesuch der Auswahl Budapest erfolgt zu unseren Sportwerbewochen, die A1 fährt nach Lloret de Mar, die AH macht Ausflüge ebenso wie die Gymnastikgruppe und die neu gegründete Wandergruppe findet guten Zuspruch. Auch der „Club der Alten“ ist unterwegs, sei es zum Besuch im Bundestag, einem Treff im Wochenendhaus von Gerhard Sandreuther oder zu einem Urlaub im Bayrischen Wald. All dies stärkte das Gefühl der Zusammengehörigkeit und wirkte sich auch positiv auf die sportlichen Leistungen ab.Am Sonntag, 17.5.1987 16:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Föckler die Partie der LSC 1b gegen den SV Pfingstweide ab. Mit 5:1 wurde der Tabellendritte besiegt und man war am vorletzten Spieltag mit 4 Punkten Vorsprung Tabellenführer der B-Klasse, damit Meister und die LSC 1b stieg wieder in die A-Klasse auf. Im Vorjahr bereits Pokalsieger, 1987 Meister, ungeschlagen mit 119:30 Toren, oder mit Worzzel’s (Hans Fless) Worten zu sagen – „mir sin die bescht B-Klasse-Mannschaft Deutschlands.Schmerzlich dagegen der Abstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga, die zahlreiche, auch langfristige Verletzungen, Einberufung von Spielern zur Bundeswehr, aber auch mangelnde Einstellung von einigen Spielern nicht verkraften konnte.
In der Saison 1990 und 1991 kann die erste Mannschaft die Spielklasse Landesliga halten, nicht zuletzt durch die schon traditionell gute Jugendarbeit. Im „LSC-Kurier“ vom September 1991 schildert der damalige Vorstandsvorsitzende Hans Hager so:
Natürlich war und ist die Situation, in der sich unsere 1. Mannschaft nun schon seit Jahren befindet, für uns nicht befriedigend. Der große Durchbruch ist uns, aus welchen Gründen auch immer, nicht gelungen. Doch wenn wir das „große Rennen“ um Spieler, das mittlerweile schon in den B-Klasse-Vereinen beginnt, nicht mitmachen wollen und zum Teil auch können, dann müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir uns mittel- und langfristig auf das „kleinere Brötchen backen“ beschränken müssen. Die Zeiten, wo ein junger Spieler aus einer unteren Klasse zum LSC geht, nur um sich sportlich weiter zu entwickeln, sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, vorbei. Von den Vereinen, die keine oder nur ungenügende Jugendarbeit leisten, wird das gesamte Umfeld durch das Locken mit hohen Handgeldern verpestet. Es gibt sogar Beispiele, wo sich diese sogenannten Vereine, die nur eine Mannschaft zum Spielbetrieb melden und nicht einmal eine zweite Mannschaft, geschweige denn eine Jugendmannschaft besitzen, unbestraft erlauben können, Jahr für Jahr Spieler von anderen Vereinen abzuwerben. Im Gegenteil, sie werden noch in der Öffentlichkeit überschwänglich gefeiert, wenn sie mit den „zusammengekauften“ Spielern die Meisterschaft erringen und als Meistermacher gelobt. Hoffentlich kommen da die vielen Vereine, die unentwegt ordentliche Jugendarbeit leisten und trotzdem auf keinen „grünen Zweig“ kommen, nicht auf den Gedanken, das gleiche zu tun. Die Folgen für den (noch) Volkssport Nummer eins Fußball wären schwerwiegend. Es könnte sogar so weit führen, dass nur noch Privatmannschaften als Hobby einzelner Sponsoren aufliefen. Die Arbeit für und mit der Jugend ist für diese sogenannten Vereine ja nur Ballast und nicht rentabel.
Diesem, von Hans Hager geschilderten Trend zu folgen, hielt der Vorstand des LSC zu Recht unverantwortlich gegenüber dem Verein und den Mitgliedern. So wurde weiter auf die erfolgreiche Jugendarbeit gesetzt. Mit dieser Jugend und einem gegründeten „Förderkreis der 1. Mannschaft“ wurde also an den Vereinszielen „Jugendarbeit“ und „Erfolge der 1. Mannschaft“ weiter gearbeitet.Die Jugendsportwerbewochen, die der LSC seit vielen Jahren zum Saisonende mit Turnieren für Mannschaften aller Altersklassen austrägt, sind mit die größten Jugendveranstaltungen in Ludwigshafen. Höhepunkt dieser Wochen ist das internationale B-Juniorenturnier, das neben der Auswahlmannschaft aus Budapest, die bereits seit 1983 an den Turnieren teilnimmt, mit dem RFC Xerxes und Fos-sur-Mer aus Frankreich, SR Hoenheim aus den Niederlanden oder der Auswahl Liechtenstein weitere internationale Gäste begrüßen durfte.
Erfolgreich ins Jahr 2000 starteten unsere B-Junioren mit dem Aufstieg in die Regionalliga Südwest, der zu diesem Zeitpunkt höchsten Spielklasse. Wieder einmal, wie schön öfter in der LSC-Geschichte war ein junger Mann für diesen Erfolg verantwortlich: Tarek Metwaly, ein hervorragender Trainer, weit über die Stadtgrenzen von Ludwigshafen bekannt und beliebt. Seinem Sachverstand und taktischen Geschick, dem Umgang mit der Jugend, die er mit diszipliniertem Verhalten erzog und Höchstleistungen aus ihnen herauskitzelte, verdienen allen Respekt. Im Jahre 2002 wurde Tarek Metwaly für seine hervorragende Jugendarbeit mit dem Dr.-Robert-Eicher-Preis ausgezeichnet. In den Jahren 2001 - 2004 konnte er sich mit seiner Mannschaft in der Spitzengruppe der Regionalliga festsetzen. Nur Kaiserslautern und Mainz musste man – ob ihrer profihaften Trainingsbedingungen und finanziellen Möglichkeiten – den Vorzug geben.Im Jahr 2001 kam der erste Nackenschlag dieses Jahrzehnts. Die erste Mannschaft musste aus der Landesliga absteigen und „dümpelte“ auch in der Bezirksliga in den nächsten Jahren nur noch im Mittelfeld herum.Geschockt waren alle beim LSC über die Nachricht, dass Tarek Metwaly in den frühen Morgenstunden des 30. Juni 2004 im Alter von nur 31 Jahren mit dem Auto tödlich verunglückte. An der dadurch entstanden Lücke hat der Verein bis in die heutige Zeit zu leiden. Die letzten Erfolge mit seiner B-Jugend waren der Kreispokalsieg am 1. Mai 2004 und der Sieg beim Hermann Wittmer Gedächtnisturnier nur wenige Tage vor seinem tragischen Tod.
Die B1 des Ludwigshafener SC - Kreispokalsieger 2004 (rechts Tarek Metwaly)
Sieger des Hermann-Wittmer-Gedächtnisturniers 2004 - Die B1 des Ludwigshafener SC
Im Juni 2005 schaffte Harald Breininger mit seiner A-Jugend die Meisterschaft in der Verbandsliga und damit den Aufstieg in die Regionalliga. Wieder ein toller Erfolg der Jugendarbeit des LSC.
Verbandsligameister und Aufsteiger in die Regionalliga Südwest - LSC A1
Leider verließen wieder einige gute Jugendspieler den LSC und wechselten zu Profivereinen ohne dass der LSC eine Ausbildungsentschädigung erhielt. Dies nahm Jugendleiter Norbert Rühm zum Anlass, Kontakt mit der TSG Hoffenheim und dessen Sponsor Dietmar Hopp zwecks einer Zusammenarbeit aufzunehmen. Von der guten Jugendarbeit beim LSC angetan, entwickelten sich Gespräche mit der Dietmar-Hopp-Stiftung „Anpfiff ins Leben“ und es wurde beschlossen, auf der Bezirkssportanlage Lu.-Gartenstadt einen Förderstützpunkt der Stiftung einzurichten. Am 16. Mai 2007 erfolgte der Spatenstich für ein Projekt, das nicht nur Fußball, sondern auch die Bereiche Schule, Beruf und Soziales in seinem Konzept hat. Die Trainingsbedingungen sollen durch den Bau eines Kunstrasens auch verbessert werden.Zu dieser Entwicklung passt auch die Leistung einer jungen 1. Mannschaft des LSC, die nach einer hervorragenden Saison hinter der FG 08 Mutterstadt des zweiten Platz in der Bezirksliga erreichte und damit die Relegationsspiele zum Aufstieg in die Landesliga gegen den Vertreter aus Rheinhessen TuS Hochheim. Bereits das Hinspiel in Hochheim konnte der LSC mit 3:1 gewinnen und im Rückspiel machte man mit einem souveränen 6:2-Erfolg den Sack zu. Der langersehnte Aufstieg in die Landesliga war geschafft!
Vizemeister der Bezirksliga 2007 und Aufsteiger in die Landesliga – LSC IStehend v.l.: 2. Vorsitzender Jakob Brunn, Torwarttrainer Christian Kindler, Nils Pfirrmann, Steffen Lang, Denis Baudach, Carsten Rademacher, Eike Frerichs, Jens Rehhäußer, Thomas Klein, Dino Pino, Oliver Niemiro, Spielausschussvorsitzender Stefan Eckl, Trainer Hermann KohlenbrennerSitzend v.l.: Michael Gandert, Markus Rossel, Ronny Lang, Benjamin Keller, Joscha Lauber, Mustafa Celikkanat, Bernd Fröhlich, Daniel Fink es fehlen: Christian Kohlenbrenner, Thomas Reber, Markus Vanselow, Kai Rieger, Andreas Schmalenberger
Wer den LSC in seiner ersten Landesligasaison als "Außenseiter" gesehen hatte, sah sich bald getäuscht. Frisch und munter stürmten "Die jungen Wilden" drauf los und erreichten mit elf Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen die Herbstmeisterschaft in der Landesliga mit vier Punkten Vorsprung vor TB Jahn Zeiskam. Dabei hatten Sie mit Abstand die meisten Tore (38) geschossen und mussten mit 14 Toren die wenigsten Gegentreffer hinnehmen. Im Verbandspokal kam es am 14. Oktober 2007 zum Duell mit dem Regionalligisten FSV Oggersheim, dem man lange das Leben schwer machte. Erst durch einen Doppelschlag in der 60. und 62. Minute zum 0:3 kamen die Hochfelder auf die Verliererstraße und wurden am Ende unter Wert mit 4:1 geschlagen. Auch bei der 27. Ludwigshafener Stadtmeisterschaft im Hallenfußball spielte der LSC eine gute Rolle und traf im Endspiel wieder auf den FSV Oggersheim. Auch dieses Mal blieb der FSV mit 3:2 Sieger.Der LSC hat es geschafft! Als Aufsteiger mit einer blutjungen Truppe erreichten die Hochfelder die Meisterschaft in der Landesliga Ost der Saison 2007/2008 mit zwei Punkten Vorsprung vor dem TB Jahn Zeiskam. Damit ist der LSC nach langer Durststrecke wieder in der Verbandsliga angekommen. Neben jungen, ehrgeizigen Spielern ist dieser Erfolg auch einigen Routiniers wie Thomas Klein, Markus Vanselow oder dem leider lange verletzten Mustafa Celikkanat und natürlich dem Trainer Hermann Kohlenbrenner zu verdanken.
Meister der Landesliga Ost 2007/08: Der Ludwigshafener SChinten v.l.: Jean Kayomo Lubuimi, Erik Rehhäußer, Martin Röser, Osman Boyraz, Denis Jolic, Soleiman Rostamzada, Masseure Martin und Rudi SchneiderMitte: Stefan Eckl, Manfred Gstettenbauer, Jakob Brunn, Markus Schneider, Dennis Baudach, Jens Rehhäußer, Thomas Reber, Oliver Niemiro, Hermann Kohlenbrenner, Andreas Scupin, Benny Kellervorne: Markus Vanselow, Steffen Lang, Marco Sgro, Bernd Fröhlich, Nils Pfirrmann, Michael GandertEs fehlen: Thomas Klein, Mustafa Celikkanat, Eike Frerichs
Auch die Jugend schlug sich wacker: In der B-Junioren-Regionalliga belegte der LSC hinter den Jugendmannschaften der Profivereine 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Trier und TuS Koblenz einen hervorragenden 4. Platz. Die C-Junioren kletterten nach dem verkorksten Saisonbeginn noch auf den 7. Platz und ließen das Abstiegsgespenst, das lange über der Abteistraße kreiste hinter sich. Die D-Junioren waren auch in der Bezirksliga nicht zu bezwingen und wurden Meister mit klarem Vorsprung vor dem FSV Oggersheim.Aber auch die Rahmenbedingungen beim LSC wurden gewaltig verbessert. Dank der Dietmar-Hopp-Stiftung „Anpfiff ins Leben“ wurde im Rahmen der Jugendsportwerbewoche des LSC der neue Kunstrasen und am 9. August mit einem großen Fest das Förderzentrum eingeweiht. Dort zeigte sich schon innerhalb weniger Wochen, dass auch im sozialen Bereich die Jugend beste Möglichkeiten zum Weg ins Leben hat. Mit Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe, aber auch mit interessanten Workshops sowie Lehrgängen wird der Jugend eine sinnvolle Freizeitgestaltung geboten und auch eifrig genutzt.Die erste Mannschaft startete mit einer jungen Mannschaft in die Verbandsliga und sorgte für Furore. Bis Ende November lag man auf dem 3. Tabellenplatz, dann musste die Mannschaft jedoch der Jugend Tribut zollen und blieb 9 Spiele sieglos. So blieb am Ende der Saison „nur“ der 9. Tabellenplatz. Auch die zweite Mannschaft steigerte sich nach mäßigem Beginn im Jahr 2009 und belegte zum Saisonende den 3. Platz in der Kreisliga Ludwigshafen.Eine hervorragende Saison lieferten die A-Junioren des LSC in der Verbandsliga ab. Einen Spieltag vor Schluss der Runde führte man die Tabelle mit 60 Punkten und einem Torverhältnis von 117:18 vor dem Verfolger SC Hauenstein an, der 58 Punkte auf dem Konto hatte. Am letzten Spieltag dann das entscheidende Duell der beiden Mannschaften auf dem Kunstrasen in Ludwigshafen. Zu nervös agierten die Hochfelder und mussten in der 86. Minute, also 4 Minuten vor dem Ende der Saison das 0:1 hinnehmen. Aus der Traum vom sicher geglaubten Aufstieg in die Regionalliga. Andere Jugendmannschaften des LSC hatten da mehr Glück: Die B2, inzwischen als Jahrgangsmannschaft U16 genannt wurde mit 3 Punkten Vorsprung vor dem FSV Oggersheim Meister in der Bezirksliga und stieg damit in die Verbandsliga auf. Die C-Junioren belegten in der C-Junioren Verbandsliga hinter dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Kaiserslautern den 3. Platz und qualifizierten sich damit für die neu gegründete C-Junioren-Regionalliga. Auch die D-Junioren wurden in der Bezirksklasse Vorderpfalz mit 9 Punkten Vorsprung vor dem FSV Oggersheim Meister.André Schürrle, von der F- bis zur B-Jugend beim Ludwigshafener SC startet eine Karriere: Mit der A-Jugend des FSV Mainz 05 wird er Deutscher Meister, spielt in der U19-Nationalelf und erhält einen Profi-Vertrag beim FSV Mainz 05 wo er gleich zum Stammspieler wird. Im November wird er in die U21-Nationalelf berufen. Im September erhält er die Fritz-Walter Madaille in Bronze, die für die besten Nachwuchspieler verliehen wird.
Die erste Mannschaft des LSC setzt für die Saison 2009/10 weiter auf die Jugend und schöpft dabei aus dem A-Junioren-Kader von Antonio De Simone. Mit Denis Jolic, Kai Spahl, Fatih Özdemir, Nico Schuchmann und Marco Zühlsdorff rücken gleich 5 Spieler von den A-Junioren zur ersten Mannschaft auf. Dazu kehrt Chris Chorrosch vom 1. FC Kaiserslautern zum LSC zurück. Damit spielen beim LSC bis auf Marian Wiener nur Spieler, die bereits in der Jugend beim LSC waren. Man kann also wirklich sagen, die Jugend ist das Kapital der Hochfelder. Mit einer blutjungen Mannschaft, 19 der 22 Spieler sind maximal 24 und Alexander Haferstroh ist mit 28 Jahren der "Methusalem", will man den 9. Platz vom Vorjahr in der Verbandsliga verbessern. Und die Hochfelder spielten eine tolle Vorrunde, blieben 16 Spiele ungeschlagen. Der Bruch ins Spiel der LSC'ler kam, als Martin Röser sich im Spiel gegen Bad Kreuznach schwer verletzte und für fast die komplette Saison ausfiel. Drehte man das Spiel gegen Bad Kreuznach zwar noch in einen 3:1-Sieg um, so holte man gegen die TSG Kaiserslautern nur noch ein äußerst glückliches 2:2 und damit erstmals die Tabellenführung. Doch dann gab es bei den nächsten 7 Spielen 6 Niederlagen und der kurze Traum vom Aufstieg in die Oberliga war ausgeträumt. Dazwischen allerdings ein beeindruckendes 3:1 im Südweststadion vor 1200 Zuschauern gegen Arminia Ludwigshafen. Kurios danach, dass die Hochfelder alle Auswärtsspiele gewannen, die Heimspiele aber verloren. So blieb am Schluss nur der 6. Tabellenplatz, der aber nach viel Verletzungspech doch zufrieden stimmen durfte. Dafür gab es für die zweite Mannschaft des LSC viel zu jubeln. Mit 72 Punkten und 104:33 Toren wurde die "Zwätt" mit 12 Punkten Vorsprung Meister der Kreisliga und steigt in die Bezirksklasse auf. Toll spielte auch die AH, die sich lange ein Duell mit Arminia Ludwigshafen lieferte und zum Schluss zweiter der AH-Kreisliga wurde. Bei der Jugend verpassten die A-Junioren wieder als Zweiter knapp den Regionalligaaufstieg. Die U17 schaffte in der B-Junioren-Regionalliga den 5. Platz vor dem 1. FC Kaiserslautern, die U15 erreichte in der neu gegründeten C-Junioren-Regionalliga den 6. Platz als beste Amateurmannschaft. Dazu einen tollen 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Futsal. Die U13-Junioren wurden wieder Meister der D-Junioren Bezirksliga. Ebenso erreichten die D3-, E1 und E2-Junioren die Meisterschaft.